Tränendrüse

Die Tränendrüse ist ein Teil des Auges, der für die Produktion von Tränenflüssigkeit verantwortlich ist. Diese klare Flüssigkeit befeuchtet die Augenoberfläche, schützt sie vor Austrocknung und Fremdkörpern und spielt eine wichtige Rolle für die Sehfunktion.

Wie ist die Tränendrüse aufgebaut?

Die Tränendrüse, auch Glandula lacrimalis genannt, ist eine wichtige Struktur im Auge. Sie hat eine kugelförmige Form und besteht aus vielen kleinen Abschnitten, die wie Trauben aussehen. Jeder dieser Abschnitte enthält spezialisierte Zellen, die Tränenflüssigkeit produzieren. Diese Flüssigkeit besteht aus Wasser, Salzen, Proteinen und anderen Substanzen, die für die Gesundheit und den Schutz des Auges wichtig sind.

Die Tränendrüse wird von Nervenfasern gesteuert, die mit dem Gehirn verbunden sind. Diese Nervenfasern werden aktiviert, wenn wir weinen, emotional berührt sind oder wenn das Auge gereizt wird. Wenn die Tränendrüse aktiviert wird, beginnt sie, Tränenflüssigkeit zu produzieren. Die Tränenflüssigkeit fliesst dann über winzige Kanäle, die als Tränenwege bekannt sind, in den Bindehautsack des Auges.

Von dort aus verteilen sich die Tränen über die Augenoberfläche, indem sie über das Auge gleiten. Der Lidschlag spielt dabei eine wichtige Rolle. Jedes Mal, wenn wir blinzeln, schliessen sich die Augenlider und drücken sanft auf die Tränenflüssigkeit, die sich auf der Augenoberfläche befindet. Dadurch wird die Tränenflüssigkeit gleichmässig über die Augenoberfläche verteilt und sorgt für eine kontinuierliche Befeuchtung.

Wo befindet sich die Tränendrüse? Die Tränendrüse, eine der beiden Hauptdrüsen des Tränenapparats, liegt seitlich oberhalb des Auges im Schläfenbereich der Augenhöhle. Die andere Hauptdrüse des Tränenapparats ist die sogenannte Meibom-Drüse. Diese produziert Lipidsekrete, die sich am Rand des Augenlids ansammeln und eine ölige Schicht bilden, welche die Tränenflüssigkeit stabilisiert und die Verdunstung der Tränen verhindert.

Die Tränendrüse ist in die Fossa glandulae lacrimalis des Stirnbeins eingebettet. Die Fossa glandulae ist eine Vertiefung im Schädelknochen, welche die Tränendrüse beherbergt und sie vor äusseren Einflüssen schützt. Die Tränenflüssigkeit, die von der Tränendrüse produziert wird, gelangt über den Tränennasengang, auch bekannt als Ductus nasolacrimalis, in den Nasenraum.

Dieser Gang verläuft vom inneren Augenwinkel entlang der Nasenwand bis zur Nasenhöhle. Wenn wir weinen oder unsere Augen tränen, fliesst die überschüssige Tränenflüssigkeit durch diesen Gang und gelangt schliesslich in die Nasenhöhle. Dies erklärt, warum wir manchmal Tränen schmecken können, wenn sie den inneren Augenwinkel erreichen und in die Nase abfliessen.

Welche Funktion hat die Tränendrüse?

Die Tränendrüse produziert Tränenflüssigkeit, die das Auge befeuchtet, reinigt und schützt. Sie unterstützt die Sehfunktion, indem sie die Augenoberfläche glatt hält und Fremdkörper ausspült. Die Tränenflüssigkeit enthält auch Enzyme, die Bakterien abtöten und die Heilung von Augenverletzungen fördern.

Die Funktionen im Detail:

  • Befeuchtung: Tränenflüssigkeit hält die Augenoberfläche feucht, um ein angenehmes Seherlebnis zu gewährleisten. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der optischen Klarheit und reduziert das Risiko von Trockenheitssymptomen wie Brennen oder Jucken.

  • Reinigung: Durch den Lidschlag und die Tränenflüssigkeit werden Fremdkörper und Schmutzpartikel von der Augenoberfläche entfernt. Dieser Mechanismus trägt dazu bei, die Augen vor potenziell schädlichen Substanzen zu schützen und die Sehfähigkeit zu erhalten.

  • Schutz: Tränen bilden eine Schutzschicht, die das Auge vor Infektionen und Reizungen schützt. Diese Schicht verhindert das Eindringen von Krankheitserregern und bietet einen ersten Abwehrmechanismus gegen äussere Reize wie Staub, Pollen oder Rauch.

  • Enzymatische Funktion: Tränen enthalten Enzyme wie Lysozym, die Bakterien abtöten und Entzündungen reduzieren können. Diese enzymatische Wirkung unterstützt die natürliche Immunabwehr des Auges und trägt zur Erhaltung der Augengesundheit bei.

  • Heilung: Die Tränenflüssigkeit fördert die Heilung von kleinen Verletzungen an der Augenoberfläche, indem sie Wachstumsfaktoren und Nährstoffe liefert. Sie unterstützt den Reparaturprozess und hilft dabei, die Integrität des Augengewebes aufrechtzuerhalten und die Genesung zu beschleunigen.

Die vielfältigen Funktionen der Tränendrüse arbeiten zusammen, um die Gesundheit und Funktion des Auges zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Augenoberfläche optimal befeuchtet, gereinigt, geschützt und geheilt wird.

Regulation der Tränenproduktion

Die Tränenproduktion wird durch verschiedene Faktoren reguliert, darunter emotionale Zustände, Umweltbedingungen und medizinische Probleme. Emotionale Reaktionen wie Traurigkeit, Freude oder Stress beeinflussen die Tränenproduktion. Bei starken Emotionen wie Trauer oder Glück nehmen die Tränenflüsse zu, während bei Stress oder Angst die Tränenproduktion abnimmt.

Umweltfaktoren wie Wind, Rauch, Staub oder trockene Luft führen ebenfalls zu einer verstärkten Tränenproduktion, um die Augen zu befeuchten und zu schützen. Medizinische Probleme wie Entzündungen, Infektionen oder allergische Reaktionen beeinträchtigen die Tränenproduktion, was entweder zu einem erhöhtem Tränenfluss oder trockenen Augen führen kann.

Die Tränenproduktion wird durch komplexe neurologische Mechanismen gesteuert, bei denen Nervenimpulse zwischen dem Gehirn und den Tränendrüsen ausgetauscht werden, um die Tränenproduktion entsprechend den äusseren Bedingungen und den körperlichen Erfordernissen zu regulieren.

Welche Erkrankungen der Tränendrüse gibt es?

Die Tränendrüse ist anfällig für verschiedene Augenerkrankungen, die ihre Funktion beeinträchtigen können.

Dakryoadenitis

Dakryoadenitis, eine akute Entzündung der Tränendrüse, wird oft durch bakterielle oder virale Infektionen verursacht. Sie äussert sich durch Augenschmerzen, Rötung und Schwellung im Bereich der Tränendrüse sowie möglicherweise Fieber und allgemeines Unwohlsein. Die Behandlung umfasst typischerweise Antibiotika und Schmerzmittel.

Kongenitale Tränenwegverengung (Dakryostenose)

Die kongenitale Tränenwegverengung, auch bekannt als Dakryostenose, ist eine angeborene Erkrankung. Dabei ist ein Teil oder der gesamte Tränenweg des Neugeborenen verengt oder blockiert. Dies führt zu einer unzureichenden Ableitung der Tränenflüssigkeit und kann zu Symptomen wie erhöhtem Tränenfluss, Augenrötung und möglicherweise eitrigen Ausflüssen führen. In den meisten Fällen tritt die Verengung in einem oder beiden Tränensäcken oder in den Tränenkanälchen auf, welche die Tränensäcke mit der Nase verbinden.

Dakryozystitis

Dies ist eine akute Infektion des Tränensacks. Typische Symptome sind Schmerzen, Rötung und Schwellung im Bereich des Tränensacks, begleitet von eitrigem Ausfluss und möglicherweise Fieber. Die Behandlung kann die Verabreichung von Antibiotika sowie eine chirurgische Intervention umfassen, um die Blockade zu lösen. In seltenen Fällen kann es auch zur Abszessbildung kommen.

Tränendrüsentumoren

Diese können gutartig oder bösartig sein und aus abnormen Zellen in der Tränendrüse entstehen. Symptome können eine Vergrösserung oder Verhärtung der Tränendrüse sein, begleitet von Schmerzen, Sehstörungen oder Augenbewegungsproblemen. Auch kann es zu einer Verschiebung des Augapfels kommen, je nach Grösse des Tumors. Die Behandlung hängt von der Art des Tumors ab und kann eine Operation, Strahlentherapie oder Chemotherapie umfassen.

Tränendrüsenzysten

Mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die sich in der Tränendrüse bilden können, oft aufgrund von Blockaden der Ausführungsgänge. Symptome sind eine spürbare Beule im Bereich der Tränendrüse, möglicherweise begleitet von Schmerzen oder Druckempfindlichkeit. Die Behandlung kann die Drainage der Zyste oder eine chirurgische Entfernung umfassen. Zysten der Tränendrüse treten aber selten auf.

Tränendrüsenatrophie

Diese tritt auf, wenn das Gewebe der Tränendrüse abnimmt, was zu einer verminderten Tränenproduktion führt. Ursachen können altersbedingte Veränderungen, Autoimmunerkrankungen oder Medikamente sein. Symptome sind trockene Augen, Augenreizungen und erhöhtes Tränenfliessen aufgrund unzureichender Befeuchtung der Augenoberfläche. Die Behandlung konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern und die Augenfeuchtigkeit zu verbessern.

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