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Sehhilfen

Die Lesebrille einfach erklärt

Wie der Name schon verrät, ist eine Lesebrille zum Lesen gedacht. Irgendwann haben wir alle im Alter Schwierigkeiten beim Entziffern von Buchstaben. Eine passende Sehhilfe kann dann Abhilfe schaffen, sodass wir wieder problemlos Zeitung lesen können. Wie eine Lesebrille funktioniert, was sie kostet und wie sie sich von anderen Brillenarten unterscheidet, erklären wir in diesem Artikel.

Letztes Update: 23. Dezember 2022Erstellt von: betterviewLesedauer: 6 minuten
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Was ist eine Lesebrille?

Eine Lesebrille ist eine Sehhilfe, mit der ein deutliches Sehen in der Nähe wieder möglich wird. Der Name hat sich durchgesetzt, da mit dem Einsetzen der Alterssichtigkeit (auch Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie) das Sehen in die Nähe, vor allem das Lesen, zunehmend schwieriger wird.

Lesebrillen gehören zu den Einstärkenbrillen: In die Brillengläser ist nur eine Sehstärke eingearbeitet, die die Fehlsichtigkeit ausgleicht. Es gibt Lesebrillen mit normalen Gläsergrössen und als Halbbrillen. Letztere haben, wie der Name schon verrät, nur halb so grosse Brillengläser und sitzen tief auf der Nase. Der Träger oder die Trägerin kann dann, ohne sie abzusetzen, über die Lesebrille hinwegschauen, um in die Ferne zu blicken.

Die Gläser einer Lesebrille sind konvex geformt und sind sogenannte Sammellinsen. Sie sind in der Mitte dicker als am Rand. Im Alter verliert die Augenlinse an Elastizität, wodurch in das Auge einfallende Lichtstrahlen nicht mehr auf, sondern hinter der Netzhaut gebündelt werden. Die konvex geformten Gläser bündeln das Licht so, dass das Licht wieder in einem Punkt auf die Netzhaut trifft und somit eine scharfe Sicht in die Nähe ermöglicht wird. Keine Sorge, dass die Gläser in der Mitte dicker sind, fällt von aussen nicht auf.

Wann benötige ich eine Lesebrille?

Älterer Mann mit Brille liest Buch draussen

Wenn es dir zunehmend schwerfällt, Schrift oder nahe Gegenstände deutlich zu erkennen, ist es vermutlich Zeit für eine Lesebrille. Denn dann leidest du an Weitsichtigkeit. Auch beginnende Alterssichtigkeit kann diese Sehstörung verursachen. Wenn du von deinem Buch aufschaust und deine Augen lange brauchen, um ein klares Bild darzustellen, benötigst du ebenfalls eine Lesebrille.

Alterssichtigkeit

Alterssichtigkeit (Presbyopie) ist der häufigste Grund für eine Lesebrille. Mit zunehmendem Alter verlieren unsere Augenlinsen an Elastizität und die Augenmuskulatur erschlafft. Dadurch gelingt es den Augen immer weniger, Dinge in der Ferne scharf zu stellen (Akkomodation). Es handelt sich hierbei um einen natürlichen Alterungsprozess, bei dem die Augenlinsen nicht mehr zwischen dem Nah- und Fernbereich “umschalten” können. Die meisten bemerken die ersten Symptome ab einem Alter von ca. 45 Jahren. Kopfschmerzen und brennende Augen können dabei ebenfalls auftreten.

Weitsichtigkeit

Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist angeboren und beginnt meist bereits im Kindesalter. Die Betroffenen sehen in der Nähe verschwommen beziehungsweise unscharf. Der Augapfel ist bei einem weitsichtigen Auge zu kurz und das in das Auge einfallende Licht wird daher hinter statt auf der Netzhaut gebündelt. Oft stabilisiert sich die Fehlsichtigkeit in der Jugend und tritt dann erst wieder im fortgeschrittenen Alter auf, wenn die Augenmuskulatur nachlässt. Dann kann eine Lesebrille helfen.

Alterssichtigkeit und Kurzsichtigkeit

Bist du kurzsichtig und leidest zusätzlich an Alterssichtigkeit, dann benötigst du zu deiner Lesebrille eine zusätzliche Brille für die Ferne. Viele entscheiden sich in diesem Fall dann für eine Gleitsichtbrille, die beide Sehstärken ausgleicht oder für Multifokallinsen. So entfällt der ständige Brillenwechsel.

Welche Stärke sollte meine Lesebrille haben?

Da die Alterssichtigkeit stetig weiter fortschreitet, muss deine Lesebrille immer wieder angepasst werden. Meist wird mit einem Dioptrienwert von +0,75 bis +1,0 begonnen. Ca. alle fünf Jahre kommen dann 0,5 bis 1,0 Dioptrien dazu und du benötigst eine stärkere Lesebrille. Ab einem Alter von 60 Jahren verändert sich die Sehstärke meist nicht mehr.

Für den optimalen Tragekomfort ist es wichtig, dass du deine Sehstärke bei einem Sehtest bestimmen und deine Lesebrille entsprechend anfertigen lässt. Da man oft ein stärkeres und ein schwächeres Auge hat, ist von dem Kauf einer günstigen Lesebrille aus einem Drogeriemarkt abzuraten. Bei dieser ist die Sehstärke auf beiden Seiten gleich, weshalb sie deine Bedürfnisse womöglich nicht zufriedenstellend erfüllen kann.

Welche Alternativen zur Lesebrille gibt es?

Da eine Lesebrille nur für den Sehbereich von ca. 40 cm gedacht ist, kann es Situationen geben, in denen diese Brillenart keine optimale Lösung darstellt. Um auch in mittlerer Entfernung von ca. 70 cm scharf sehen zu können, ist eine Gleitsichtbrille die bessere Alternative. Ebenso wenn du bereits kurzsichtig bist, da diese Brillenart beide Sehstörungen ausgleichen kann und eine klare Sicht in alle Distanzen ermöglicht.

Wenn du ganz auf Sehhilfen verzichten möchtest, gibt es die Möglichkeit eines refraktiven Linsenaustausches. Bei diesem kurzen operativen Eingriff wird deine körpereigene Linse gegen eine individuell angepasste Kunstlinse ausgetauscht. Diese bleibt im Idealfall ein Leben lang im Auge und du bist nie mehr auf eine Brille angewiesen.

Was ist der Unterschied zwischen Lesebrillen und anderen Brillenarten?

Neben der Lesebrille gibt es noch weitere Brillenarten, die allesamt verschiedene Fehlsichtigkeiten korrigieren können. Welche das sind und wie sie sich untereinander unterscheiden, haben wir dir kurz zusammengefasst.

  • Einstärkenbrille: Lesebrillen gehören zu den Einstärkenbrillen. Diese Brille korrigiert nur eine Fehlsichtigkeit und die Gläser besitzen, wie der Name schon verrät, nur eine Sehstärke. Sie sind für einen Sehbereich optimiert. Also entweder für eine Kurz-, Weitsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung. Für Menschen unter 45 Jahren ist eine Einstärkenbrille die optimale Lösung.
  • Mehrstärkenbrille: Brillen mit Mehrstärkengläser sind so hergestellt, dass sie mehrere Fehlsichtigkeiten korrigieren können. Man unterscheidet zwischen bifokalen und trifokalen Gläsern. Es werden also entweder zwei oder drei Sehstärken eingearbeitet, wodurch es ein Areal für den Fern-, einen für den Nahbereich und bei trifokalen Brillen zusätzlich noch einen für den Zwischenbereich gibt. Die Zonen sind dabei durch eine Trennlinie separiert.
  • Gleitsichtbrille: Sie gehört ebenfalls zu den Mehrstärkenbrillen und sind bei Menschen mit Alterssichtigkeit sehr beliebt. Die Gläser haben mehrere Sehstärken, wobei die unterschiedlichen Sehzonen im Gegensatz zu bifokalen und trifokalen Mehrstärkengläsern stufenlos ineinander übergehen. Dies trägt zu einem hohen Tragekomfort bei.
  • Arbeitsplatzbrille: Hierbei handelt es sich um eine Brille, die speziell für die Arbeit am Bildschirm gedacht ist. Sie deckt den Sehbereich bis zu einem Meter ab und hat somit einen grösseren Nahbereich als eine Lesebrille. Wenn du täglich am PC sitzt und zudem häufig an Kopfschmerzen, müden Augen oder Nackenschmerzen leidest, kann eine Arbeitsplatzbrille Abhilfe verschaffen. Sie wird deshalb auch Bildschirmbrille genannt.

Was kostet eine Lesebrille?

Viele Brillen auf Glasregalen beim Optiker

Der Preis einer Lesebrille kann stark variieren. Im Vergleich zu einer Gleitsichtbrille halten sich die Kosten aber im Rahmen, da in die Gläser nur eine Sehstärke eingearbeitet werden muss. Günstige Lesebrillen gibt es bereits ab ca. 20 CHF. Eine hochwertige Brille kostet dagegen 50 CHF aufwärts.

Vor deinem Kauf musst du entscheiden, welche Art von Lesebrille für dich am besten infrage kommt. Um beispielsweise zu vermeiden, dass du sie ständig absetzen musst, gibt es Lesebrillen, deren Gläser magnetisch über den Nasensteg verbunden sind. Die Brillenbügel sind bei diesen Modellen hinter dem Kopf miteinander verbunden.

Sagt dir dieses Modell nicht zu, gibt es die Möglichkeit eine Lesebrille mit einer Kette zu kaufen. Diese ist am Ende der Brillenbügel befestigt und hängt um deinen Nacken. So kannst du deine Brille einfach absetzen und musst anschliessend nicht suchen, wo du sie abgelegt hast.

Ausserdem gibt es Lesebrillen, die du schnell und einfach zusammenklappen kannst. Das ist gerade für unterwegs praktisch, wenn du sie beispielsweise nur kurz benötigst, um eine Speisekarte oder den Busplan zu lesen. Du kannst somit auf ein sperriges Brillenetui verzichten. Die Brillen passen zusammengeklappt in einen kleinen Stoff- oder Lederbeutel, den du geschickt in die Jackentasche schieben kannst.

Vorsicht bei billigen Fertigbrillen aus dem Drogerie- oder Supermarkt. Die Brillengläser sind meist aus minderwertigem Material und auch das Brillengestell ist nicht besonders stabil. Dazu kommt, dass diese Fertigbrillen nur zwei gleich starke Gläser haben. Die wenigsten von uns haben jedoch zwei gleiche Augen. Lass dich zu deiner Lesebrille daher am besten von einem Augenoptiker beraten, damit sie deine Bedürfnisse erfüllen kann.

Häufig gestellte Fragen rund um die Lesebrille

Kann ich mit einer Lesebrille fernsehen?

Eine Lesebrille deckt einen Sehbereich bis zu ca. 40 cm ab und ist daher zum Fernsehen eher ungeeignet. Wenn du in die Ferne noch gut siehst, kannst du sie zum Fernsehen einfach absetzen. Bist du zusätzlich von Kurzsichtigkeit betroffen, ist eine Gleitsichtbrille die bessere Alternative zur Lesebrille. Mit ihr siehst du in alle Distanzen scharf.

Was sind die Nachteile einer Lesebrille?

Eine Lesebrille eignet sich ausschliesslich für das Lesen auf kurzer Distanz. Sie ist weniger gut für die Arbeit am Computer geeignet, da der Abstand zum Bildschirm grösser ist als zu gedruckten Unterlagen. Zudem kann eine Lesebrille lediglich eine Sehschwäche korrigieren. Leidest du zusätzlich noch an Kurzsichtigkeit, benötigst du eine weitere Brille für den Fernbereich und musst zwischen deinen zwei Sehhilfen immer wechseln.

Darf ich mit einer Lesebrille Autofahren?

Nein, das solltest du lieber bleiben lassen. Eine Lesebrille beim Autofahren schränkt deine Sicht stark ein und du gefährdest dann nicht nur dich, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Eine Lesebrille deckt einen maximalen Sehbereich von 40 cm ab und alles, was weiter entfernt ist, wird durch die Brille unscharf. Es gibt praktische Lesebrillen, die du zusammenklappen kannst. So kannst du sie, nachdem du dein Navi eingestellt hast, schnell absetzen und einfach in einem kleinen Beutel verstauen, bevor du losfährst.

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